Babybauch im Streifenlook – und wie Sie Schwangerschaftsstreifen vorbeugen können
„Schwangerschaftsstreifen vorbeugen und und mich an einem streifenfreien Babybauch erfreuen – was kann ich tun?“ Diese Frage stellt sich vermutlich jede Frau, die in schwanger ist. Denn die freudige Erwartung auf das Baby soll durch nichts getrübt werden – schon gar nicht durch rote, blaue oder violette Streifen am Körper.
Dennoch ist etwa jede zweite Frau von Schwangerschaftsstreifen betroffen und unbehandelt bleiben sie auch erhalten und können mit der Zeit lediglich etwas verblassen. Obwohl sie gesundheitlich unbedenklich sind, stellen die Dehnungsstreifen auf der Haut für die meisten Frauen ein ästhetisches Problem dar, vor allem an Bauch, Brüsten, Po und Oberschenkeln.
Mit genügend Ausdauer und Eigeninitiative kann jedoch jede Frau den Schwangerschaftsstreifen vorbeugen, wenn mit der Vorsorge rechtzeitig begonnen wird.
Was genau sind eigentlich Schwangerschaftsstreifen?
Wenn das Baby im Bauch der Mutter heranwächst, braucht es Platz. Die Haut der Mutter, vor allem am Bauch, muss sich also dehnen. Dazu kommt eine gravierende hormonelle Umstellung während der Schwangerschaftsmonate, wodurch die Haut an Elastizität verliert, sowie die relativ rasche Gewichtszunahme, die das Hautgewebe der Mutter ebenfalls deutlich schwächt. In Folge treten Schädigungen am Gewebe der Mutter auf, die als sogenannte Schwangerschaftsstreifen sichtbar werden.
Schwangerschaftsstreifen, auch Striae genannt, sind mehr oder weniger deutlich sichtbare Streifen auf der Haut, die durch eine Überdehnung der Unterhaut entstehen. Betroffen sind alle Körperregionen der Frau, die sich im Zuge der Schwangerschaft stark dehnen müssen: Bauch, Hüften, Po, Oberschenkel, Brust und Arme.
Schwangerschaftsstreifen treten etwa ab dem fünften Schwangerschaftsmonat als rot, blau oder violett verfärbte, bis zu etwa zwei Zentimeter breite Risse in der Haut auf, die sich rau anfühlen. Sie sind nicht schmerzhaft. Dennoch leiden viele Betroffene unter einer mehr oder weniger starken psychischen Belastung.
Einmal aufgetreten, verschwinden die Schwangerschaftsstreifen nicht mehr. Sie können mit der Zeit stark verblassen und als helle feien Linien sichtbar sein. Das Gewebe ist aber dauerhaft geschädigt und strafft sich nicht mehr. Eine ärztliche Behandlung ist weder erforderlich noch wirksam. Deshalb ist es wichtig, von Beginn der Schwangerschaft an den Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
Erhöhtes Risiko
Ob man zu Dehnungsstreifen neigt oder nicht, hängt vor allem von der Beschaffenheit des Bindegewebes ab. Einerseits macht es ein schwaches Bindegewebe der Frau möglich, die für eine Schwangerschaft erforderliche Ausdehnung der Haut zu überstehen. Andererseits bietet ein schwaches Bindegewebe optimale Voraussetzung für die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen.
Ob eine Frau ein starkes oder schwaches Bindegewebe hat, ist weder durch kosmetische noch durch medizinische Behandlungen beeinflussbar, sondern rein eine Sache der Vererbung. Durch beispielsweise eine Straffung der betroffenen Stellen kann zwar ein optischer Effekt erzielt werden. Die Bindegewebsschwäche wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass das Bindegewebe mit zunehmendem Alter automatisch schwächer wird.
Wenn Frauen an Bindegewebsschwäche leiden, ist das Risiko, während einer Schwangerschaft Dehnungsstreifen davonzutragen, wesentlich höher als bei Frauen mit starkem Bindegewebe.
Es hat sich auch gezeigt, dass hellhäutige Frauen öfters von Dehnungsstreifen betroffen sind als dunkelhäutige, jüngere Frauen öfter als Frauen über dreißig Jahre. Auch eine sehr schnelle Gewichtszunahme erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit Dehnungsstreifen „gesegnet“ zu werden. Weitere Indikatoren sind viel Fruchtwasser und Frauen, denen eine Mehrlingsgeburt bevorsteht. Auch wenn das Hautgewebe bereits vorher stark gedehnt wurde (beispielsweise bei einer vorangegangenen Schwangerschaft), ist das Risiko bei einer folgenden Schwangerschaft weit höher, dass das Gewebe reißen wird.
Vor allem bei erhöhtem Risiko ist es erforderlich, bereits während der ersten Monate der Schwangerschaft gezielte Mittel und Wege zu ergreifen, um Schwangerschaftsstreifen vorbeugen zu können.
Schwangerschaftsstreifen vorbeugen – geht das überhaupt?
Die traurige Wahrheit: einen sicheres Rezept, wie man Schwangerschaftsstreifen vorbeugen kann, gibt es nicht. Besteht eine Neigung der Haut zu Dehnungsstreifen, gibt es kein Wundermittel, welches sie verhindern könnte. Trotzdem hat man als Betroffener Möglichkeiten, die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen verzögern oder eindämmen zu können.
Um Schwangerschaftsstreifen vorbeugen zu können, bedarf es an Ausdauer und Eigeninitiative der werdenden Mutter. Massagen, Öle, Wechselduschen, gesunde Ernährung und Sport sollten von Beginn der Schwangerschaft an in den Tagesablauf einer werdenden Mutter integriert werden, um Schwangerschaftsstreifen keine Chance zu geben. Je früher man mit der Vorbeugung beginnt, desto weniger hoch ist das Risiko der Entstehung von Dehnungsstreifen.
Dabei hat Frau mehrere Möglichkeiten, den ungeliebten Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen:
1. Mit gesunder Ernährung Schwangerschaftsstreifen vorbeugen
„Ich bin schwanger! Ich kann essen, was und soviel ich will!“ Mit dieser Einstellung werden den Schwangerschaftsstreifen Tür und Tor geöffnet. Schwanger sein bedeutet nämlich nicht, dass Frau für zwei essen muss.
Ein Übermaß an Nahrungsmittel führt zu einem schnell ansteigenden Körpergewicht. Da sich der Körper durch das heranwachsende Kind ohnehin stark dehnen muss, ist jedes Gramm, welches durch eine falsche Ernährung dazugewonnen wird, ein zusätzliche Belastung für das Gewebe und die Haut der Frau. Erfolgt im Zuge einer Schwangerschaft innerhalb kurzer Zeit eine starke Gewichtszunahme, muss mit der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen gerechnet werden. Daher sollte dem Übermäßigen Verzehr von ungesunden Nahrungsmittel schnell Einhalt geboten und nicht jedem Gelüste nachgegangen werden.
Um sich selbst und den heranwachsenden Säugling richtig versorgen zu können, ist gerade in der Schwangerschaft auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Zufuhr von Zink, Proteinen und den Vitaminen A,C und E zu legen. Die Haut gewinnt dadurch an Elastizität und zusätzlich werden die Abwehrkräfte gestärkt. Anstatt fetter, zuckerhaltiger oder salzhaltiger Speisen sollten viel frisches Obst und Gemüse sowie Fisch und Vollkornprodukte auf den Speiseplan gesetzt werden.
2. Auch Wasser hilft, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen
Nicht nur durch gesunde Ernährung ist es möglich, die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen zu verhindern. Durch die Regulierung des Wasserhaushaltes stärken sie die Haut von innen heraus und erreichen dabei eine höhere Elastizität des Hautgewebes. Zwei bis drei Liter Wasser täglich sollten während einer Schwangerschaft getrunken werden.
3. Machen Sie den Schwangerschaftsstreifen Beine!
Eine der effektivsten Methoden, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, ist Sport. Die Frage, ob schwangere Frauen überhaupt Sport treiben sollten, kann grundsätzlich mit ja beantwortet werden. Jede schwangere Frau kann sich sportlich betätigen, ausgenommen in Fällen, in denen eine Risikoschwangerschaft diagnostiziert wurde oder andere ärztliche Bedenken dagegenstehen. Daher ist es ratsam, vor dem Beginn des Trainings Rücksprache mit dem Frauenarzt zu halten.
Auch ist ein Blick auf die Art der sportlichen Betätigung sinnvoll. Denn Ziel einer schwangeren Frau ist es nicht nur, den lästigen Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, sondern vor allem, gesund durch die Schwangerschaftsmonate zu kommen.
Wenn Frauen bereits sporterfahren sind, kann annähernd jede Sportart problemlos durchgeführt werden. Ausgenommen davon sind sportliche Betätigungen, die eine Sturzgefahr bergen, wie zum Beispiel Reiten, oder eine starke körperliche Belastung darstellen würden, wie zum Beispiel Extrem-Bodybuilding.
Bei sportlicher Ungeübtheit sollte man es anfangs jedoch nicht übertreiben. Zwei Mal pro Wochen Joggen, Radfahren, Yoga, Gymnastik, Wandern, Walken, Schwimmen oder dergleichen reicht zu Beginn aus, um Kondition aufzubauen und sich nicht zu überfordern. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten muss auf eine ausreichende Regenerationszeit (mindestens 24 Stunden) geachtet werden. Nach und nach kann dann das Training auf drei Mal wöchentlich gesteigert werden. Acht gegeben werden sollte dabei darauf, dass es sich anfangs um eine sanfte und leicht durchführbare Sportart handelt, bei der das Verletzungsrisiko gering gehalten werden kann, wie zum Beispiel sanfte Gymnastik oder Yoga. Auch Schwangerschaftsgymnastik kann hier empfohlen werden. Sie garantiert ein gewisses Maß an Bewegung und bereitet zusätzlich auf die bevorstehende Geburt vor. Die Schwangerschaftsmonate eigenen sich nicht dazu, eine neue Extrem-Sportart zu erlernen. Dazu sollte man sich und seinem Kind bis nach der Geburt Zeit lassen.
All jenen, die sich während der Schwangerschaft nicht dazu in der Lage fühlen, sich mit Sport fit zu halten, aber dennoch Schwangerschaftsstreifen vorbeugen wollen, wird zumindest ein täglicher intensiver Spaziergang an der frischen Luft ans Herz gelegt.
Vor allem für Schwangere, die sportlich aktiv sind, gilt es, für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, also mindestens zwei bis drei Liter Wasser pro Tag zu sich zu nehmen, um einem Flüssigkeitsmangel und damit auch Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
Die richtige Art und ein gesundes Maß an sportlicher Betätigung während der Schwangerschaft hilft, das Herz-Kreislauf-System zu stärken, die Durchblutung und den Stoffwechsel der Schwangeren zu verbessern, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen und gesund und fit durch die neun Monate zu kommen.
4. Mit Massagen effektiv Schwangerschaftsstreifen vorbeugen
Zupfen, Kneten, Bürsten und Massieren – für jede Frau, die Schwangerschaftsstreifen vorbeugen will, ein unbedingtes Muss während der gesamten Schwangerschaftsmonate, um die Haut elastischer zu machen.
Am besten sollte die Massage im dritten Schwangerschaftsmonat begonnen und bis etwa drei Monate nach der Geburt fortgesetzt werden, um effektiv Schwangerschaftsstreifen vorbeugen zu können. Massiert werden sollten mindestens zwei Mal täglich alle Körperstellen, welche sich durch die Schwangerschaft ausdehnen und für Schwangerschaftsstreifen anfällig sind: Bauch, Po, Oberschenkel, Hüfte und Arme.
Mittels einer Zufpmassage, bei der die Haut stellenweise mit Daumen und Zeigefinger hochgezogen und etwas geknetet wird, oder Bürstenmassage, bei welcher unter der Dusche mit einer weichen Bürste die Haut in kreisenden Bewegungen abgebürstet wird, kann das Bindegewebe der Haut gestärkt werden. Die Haut wird elastischer, die Durchblutung gefördert und Schwangerschaftsstreifen haben es somit schwerer.
5. Schwangerschaftsstreifen vorbeugen mit Ölen und Cremes
Ein wirksames Mittel, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, ist die Massage der betroffenen Körperstellen mit bestimmten Ölen und Cremes, die die Haut elastischer machen und den durch die Dehnung der Haut auftretenden Juckreiz lindern.
Damit Schwangerschaftsstreifen keine Chance mehr haben, ist es notwendig, die betroffenen Hautstellen an Bauch, Po, Oberschenkel, Brüsten und Armen mindestens einmal täglich mit Schwangerschafts-Öl einzureiben. Damit das Öl tief in die Haut eindringen kann, wird im Anschluss eine Massage mit kreisenden Bewegungen empfohlen.
Schwangerschaftsöle und –cremes gibt es unzählige, wobei teuer nicht gleich besser ist. Wichtig ist, auf die Inhaltsstoffe zu achten. Besonders geeignet sind Jojoba-, Calendula-, Nachtkerzen-, Mandel- oder Weizenkeimöl sowie die Inhaltsstoffe Vitamin A und E sowie Urea und Aloe-Vera. Sie machen die Haut geschmeidig und regenerieren sie.
Auf die Hautpflege ist während der Schwangerschaft besonders zu achten. Das Auftragen des Öl ein oder zwei Mal pro Woche reicht nicht aus, um den gefürchteten Schwangerschaftsstreifen vorbeugen zu können. Zumindest einmal täglich, besser öfter, muss die Haut mit gepflegt und massiert werden.
6. Wechselduschen und Kneippgüsse regen die Durchblutung an!
Um Schwangerschaftsstreifen vorbeugen zu können, muss die Haut gestrafft und gefestigt werden. Wechselduschen stärken das Immunsystem, regen den Kreislauf und die Durchblutung an und kräftigen damit das Gewebe.
Dabei wird abwechselnd kaltes und warmes Wasser von den Beinen weg bis zu den Brüsten übergegossen. Der Wechsel sollte etwa fünf Mal durchgeführt werden. Neben der positiven körperlichen Wirkung erzeugen Wechselbäder zusätzlich ein absolutes Wohlgefühl!
7. Peelen hilft!
Machen Sie ein bis zwei Mal pro Woche ein Körperpeeling. Dies stärkt die Haut und hilft Ihnen, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
8. Kleidung
Zu guter Letzt ist es empfehlenswert, der Haut mit entsprechender Wäsche die richtige Stütze zu geben. Um auch die Brüste vor Schwangerschaftsstreifen schützen zu können, ist ein gut sitzender und stützender BH unerlässlich.
Trotz Vorbeugung Schwangerschaftsstreifen – Was kann ich tun?
Wenn den gesamten Bemühungen zum Trotz, den Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, dennoch die unschönen Dehnungsstreifen sichtbar werden, kann mit kosmetischen Mitteln nicht mehr gegen die Bindegewebsrisse vorgegangen werden. Die Streifen verblassen zwar mit der Zeit, können aber nicht mehr gänzlich verschwinden. Dies verursacht vielen Frauen einen großen Leidensdruck.
Die gute Nachricht: Es gibt auch nach bereits entstandenen Schwangerschaftsstreifen Möglichkeiten, sie zu reduzieren und das Erscheinungsbild zu verbessern:
1. Anti-Streifencremes
Die mildeste Methode, um Schwangerschaftsstreifen zu bekämpfen, sind die Anwendung von Cremes oder Lotionen mit Inhaltsstoffen wie Sheabutter, Vitamin E, Olivenöl oder Kakaobutter. Mit Vitamin C, Efeu oder Frauenmantel kann zusätzlich die Kollagenproduktion angeregt werden.
2. Lasertherapie
Mittels Laserstrahlen werden bei betroffenen Stellen dünne Hautschichten abgetragen und nach einsetzen des Heilungsprozesses des Gewebes wird neues, gesundes Gewebe gebildet. Der Erfolg dieser Methode ist dabei abhängig von der Ausprägung der aufgetretenen Schwangerschaftsstreifen. Im Idealfall sind sie nach mehreren Sitzungen über mehrere Wochen hinweg kaum mehr zu sehen.
3. Mesotherapie
Dabei werden in die mittlere Hautschicht mittels feiner Nadeln bestimmte Wirkstoffe injiziert, die das Zusammenziehen der Fasern in diesen Schichten bewirkt. Auch hier können die Schwangerschaftsstreifen nicht vollständig entfernt, sondern lediglich die Erscheinungsintensität verbessert werden.
4. Fruchtsäuretherapie
Fruchtsäurepeelings lösen die oberen Hautschichten ab und die Hautoberfläche erneuert sich. Die Schwangerschaftsstreifen verblassen stark in den unteren Hautschichten und die Haut wird wieder glatt.
5. Kryotherapie
Durch gezielten Einsatz von Kälte wird den betroffenen Hautstellen Wärme entzogen und die Erneuerung der oberen Hautschichten wird angeregt.
Allgemein gilt, dass das Ergebnis jeder Behandlung umso besser ist, je eher mit der Therapie begonnen wird, am besten unmittelbar nach der Geburt des Kindes.